Wie baut man einen Pool mit Styroporsteinen?

Ein eigener Pool im Garten ist für viele ein absoluter Traum. Und das Beste: Wer ein wenig handwerkliches Geschick mitbringt, kann diesen Traum selbst umsetzen – ganz ohne teure Fertigbecken oder schweres Baugerät. Besonders beliebt ist der Bau mit Styroporsteinen. Warum das so ist, wie man konkret vorgeht, welche Fehler man vermeiden sollte und welche Technik man gleich mit einplanen kann, erklärt dieser Beitrag Schritt für Schritt.
Warum Styroporsteine?
Styroporsteine sind leicht, einfach zu verarbeiten und ideal für den Selbstbau geeignet. Man kann sie wie Lego aufeinandersetzen, sie bieten eine hervorragende Wärmedämmung und lassen sich flexibel an die gewünschte Poolform anpassen. Gerade für DIY-Projekte sind sie ideal, da sie kein schweres Baugerät benötigen und auch mit wenig Erfahrung sauber verarbeitet werden können. Hinzu kommt: Wer einmal gesehen hat, wie leicht sich diese Steine zuschneiden, tragen und stapeln lassen, versteht sofort, warum sie besonders unter privaten Poolbauern so beliebt sind.
Ein weiterer Vorteil: Styroporsteine ermöglichen eine massive, stabile Bauweise, die trotzdem vergleichsweise schnell errichtet ist. Durch integrierte Verzahnungen und Aussparungen lassen sich auch technische Komponenten gut einbauen – von der Einlaufdüse über Skimmer bis hin zu intelligenten Leitungssystemen. Auch in Sachen Energieeffizienz punkten die Steine, da sie das Wasser länger warmhalten als herkömmliche Schalungen.
Für den Bau benötigt man spezielle Pool Styroporsteine, die exakt auf die Anforderungen beim Poolbau abgestimmt sind.
Schritt 1: Planung & Vorbereitung
Bevor der erste Spatenstich erfolgt, muss ein fundierter Plan her. Je besser die Vorbereitung, desto reibungsloser der spätere Bauverlauf. Hierbei sollte man nicht nur optische und funktionale Aspekte bedenken, sondern auch technische, rechtliche und logistische Fragen klären.
Ein zentraler Punkt ist die Dimensionierung des Pools: Soll er vorrangig zum Entspannen dienen oder auch sportlichen Zwecken wie dem Bahnschwimmen gerecht werden? Entsprechend beeinflusst das die Länge, Breite und Tiefe. Auch die Form spielt eine Rolle – eckige Becken lassen sich einfacher mit Styroporsteinen realisieren als ovale oder freie Formen.
Die Standortwahl ist ebenso entscheidend. Ein möglichst sonniger Platz spart Heizkosten und erhöht die Nutzungsdauer. Außerdem sollte der Pool windgeschützt liegen und nicht unter Bäumen – sonst ist das Wasser schnell voll mit Laub. Praktisch ist auch die Nähe zu Strom- und Wasseranschlüssen sowie ein kurzer Weg zum Haus.
Rechtlich muss geprüft werden, ob eine Genehmigung notwendig ist. In vielen Bundesländern braucht es ab 100 m³ Volumen oder ab bestimmten Flächengrößen eine Baugenehmigung. Zusätzlich gelten Vorschriften zu Abstandsflächen, Einfriedungen und Regenwasserableitung.
Schritt 2: Aushub und Bodenplatte
Ist alles geplant, geht es an den Aushub. Ein Minibagger erleichtert die Arbeit erheblich, doch auch per Hand ist es – je nach Bodenbeschaffenheit – machbar. Der Aushub sollte einige Zentimeter tiefer erfolgen als die spätere Beckentiefe, um Platz für die Bodenplatte und eine eventuell notwendige Drainage zu schaffen.
Auf den verdichteten Untergrund kommt zunächst eine Sauberkeitsschicht, meist aus Kies oder Magerbeton. Diese sorgt für Stabilität und schützt die Bodenplatte vor aufsteigender Feuchtigkeit. Dann wird eine Bewehrung mit Stahlmatten ausgelegt und die Bodenplatte gegossen – meist 20 bis 30 cm dick. Diese bildet das tragende Fundament für das spätere Becken. Wichtig ist, dass die Platte absolut eben gegossen und sorgfältig verdichtet wird, denn alle folgenden Bauelemente basieren auf dieser Fläche.
Während die Platte aushärtet – das dauert je nach Witterung einige Tage – können erste Vorbereitungen für das Technikhaus oder den Anschlussbereich getroffen werden.
Schritt 3: Styroporsteine setzen
Nach dem Aushärten beginnt der eigentliche Aufbau des Beckens. Die erste Reihe der Styroporsteine ist dabei die wichtigste: Sie muss exakt ausgerichtet werden, damit alle weiteren Schichten gerade aufbauen. Unebenheiten würden sich über die gesamte Wandhöhe verstärken und zu Schiefstellungen führen.
Die Steine werden versetzt (im sogenannten Halbverband) aufeinandergesetzt und jede zweite oder dritte Reihe mit Beton ausgegossen. Dabei kommt ein Beton mit kleiner Körnung zum Einsatz, der mittels Rüttler verdichtet wird. Zur Stabilität werden in jede Reihe Bewehrungsstäbe eingelegt – sowohl horizontal als auch vertikal. Auch über Eck sollte ausreichend Armierung eingebaut werden.
An den passenden Stellen müssen Aussparungen für Skimmer, Einlaufdüsen, Lampen und andere technische Elemente vorgesehen werden. Diese sollten im Vorfeld genau geplant und gekennzeichnet werden, um spätere Anpassungen zu vermeiden.
Oben wird ein Ringanker gegossen, der alle Wände verbindet und als Basis für den Beckenrand dient.
Schritt 4: Abdichtung & Folie
Nach dem Rohbau erfolgt die Abdichtung des Beckens. Zunächst wird ein Schutzvlies auf Boden und Wände verlegt. Es schützt die Poolfolie vor Beschädigungen durch Unebenheiten oder harte Kanten. Danach folgt das Einhängen oder Einschweißen der Poolfolie.
Je nach System wird die Folie an einem Befestigungsprofil eingehängt oder direkt auf Maß im Becken verschweißt. Beide Methoden haben ihre Vorteile: Einhängefolien sind günstiger und schneller zu montieren, geschweißte Folien bieten mehr Flexibilität in Form und Farbgestaltung.
Wichtig ist eine sorgfältige Arbeit, damit keine Falten entstehen. Zudem müssen alle Einbauteile (z. B. Skimmer, Düsen) mit passenden Dichtflanschen versehen werden, um Leckagen zu verhindern. Die Folie ist das Herzstück der Abdichtung – hier sollte nicht gespart werden.
Schritt 5: Technik & Automatisierung
Der Technikbereich ist das Herzstück für den laufenden Betrieb des Pools. Eine gut geplante Technik spart nicht nur Energie, sondern auch viel Zeit bei der Pflege. Dazu zählt zunächst die Filteranlage – meist ein Sandfilter mit leistungsstarker, stromsparender Pumpe. Das Wasser sollte in der Regel zwei- bis dreimal täglich umgewälzt werden.
Besonders komfortabel wird es mit automatisierten Steuerungen. Zeitschaltuhren regeln Filterlaufzeiten, während Sensoren für Temperatur, pH-Wert und Chlor die Wasserqualität überwachen. Moderne Dosieranlagen übernehmen sogar die automatische Nachregulierung.
Wer es besonders bequem mag, integriert die Steuerung in sein Smart-Home-System oder nutzt spezielle Apps des Herstellers. Auch Poolheizungen – etwa Wärmepumpen oder Solarabsorber – lassen sich darüber regeln. LED-Beleuchtung schafft stimmungsvolle Akzente, besonders wenn sie farbwechselnd oder dimmbar ist.
Schritt 6: Randgestaltung, Umgebung & Sicherheit
Ist das Becken fertig, geht es an das Drumherum – der Teil, der den Pool erst richtig integriert. Die Wahl der Beckenrandsteine beeinflusst nicht nur die Optik, sondern auch die Sicherheit. Sie sollten rutschfest, UV-beständig und angenehm begehbar sein. Um das Becken herum empfiehlt sich eine Terrasse oder ein Holzdeck – idealerweise mit leichter Neigung, damit Regenwasser abläuft.
Auch Begrünung spielt eine Rolle: Zu nah stehende Bäume bringen Laub und Pollen ins Wasser, während Kiesbeete oder niedrige Pflanzkübel eine pflegeleichte, moderne Optik schaffen.
Ein wichtiger Punkt ist die Sicherheit – besonders bei Kindern oder Haustieren. Zäune, Poolabdeckungen oder Alarmanlagen können Leben retten. In manchen Regionen sind Sicherheitsvorkehrungen sogar gesetzlich vorgeschrieben. Eine automatische Rollladenabdeckung bietet neben Schutz auch Wärmespeicherung und Sauberkeit.
Was kostet ein Styropor-Pool?
Die Kosten hängen stark von der Größe und Ausstattung ab. Für einen 6×3 Meter Pool kann man grob mit folgenden Zahlen rechnen:
- Styroporsteine & Beton: ca. 3.000–5.000 €
- Technik (Filter, Pumpe etc.): ca. 1.500–2.500 €
- Folie & Abdichtung: ca. 800–1.500 €
- Terrasse & Umgebung: je nach Wunsch 1.000–3.000 €
- Werkzeuge, Kleinmaterial & Verbrauchsgüter: 500–1.000 €
- Gesamtkosten DIY: ab ca. 7.000–12.000 €
Je nach Extras (Heizung, Automatisierung, Design) kann der Preis steigen. Im Vergleich zu einem professionell gebauten Pool (oft ab 20.000 € aufwärts) ist der Selbstbau aber eine lohnenswerte Alternative.
Häufige Fehler vermeiden
Einige Stolperfallen können den Traum schnell trüben. Vermeide deshalb:
- Eine ungenaue oder unebene Bodenplatte
- Fehlende Technikvorausplanung
- Zu dünne Wände oder fehlende Armierung
- Ungeeignete oder falsch verlegte Folie
- Verzicht auf Schutzvlies
- Zu gering dimensionierte Technik
Auch handwerklich versierte Menschen sollten sich bei Unsicherheiten von einem Experten beraten lassen – etwa zur Statik, Wasserqualität oder bei der Elektrik.
Ein Styroporstein-Pool ist kein Wochenendprojekt – aber mit Zeit, Planung und Motivation gut machbar. Wer gerne selbst anpackt und Wert auf Individualität, Energieeffizienz und Automatisierung legt, findet hier eine hervorragende Lösung. Die Arbeit lohnt sich: Am Ende steht ein Pool, der nicht nur optisch etwas hermacht, sondern auch langfristig Freude bringt.
Hinweis: Der Artikel dient als allgemeiner Leitfaden und ersetzt keine individuelle Beratung oder Prüfung baurechtlicher Vorgaben.